Teneriffas Fauna: Reptilien und Amphibien der Insel

Auf der Atlantikinsel Teneriffa haben die verschiedensten Reptilien und Amphibien ihre Heimat gefunden. Damit sie wissen, wer Ihnen hier eventuell über den Weg laufen wird, wollen wir Ihnen die besonderen Bewohner der Insel etwas genauer vorstellen. Auf den Kanarischen Inseln leben einige Reptilien, die Sie an keinem anderen Ort auf dieser Welt finden können. Zu den endemischen Tierarten zählt unter anderem die (vom Aussterben bedrohte) Teneriffa-Rieseneidechse.

Gallotia intermedia:

Entdeckt wurde die große Eidechse im Jahre 1995. Das stattliche Reptil bringt es auf eine Größe von rund 45 bis 75 Zentimeter. Die Gallotia intermedia ist dunkel (braun-schwarz) gefärbt und trägt meist blaue oder gelbe Flecken. Auf dem kanarischen Archipel leben jedoch noch weitere Eidechsenarten, die zur Gattung Gallotia gehören. Zu diesen Arten zählt auch die Westkanareneidechse.

Gallotia galloti:

Die Westkanareneidechse teilt sich in vier Unterarten, die sich im Aussehen kaum voneinander unterscheiden. So sind die Farben der Westkanareneidechse, die im Teide Nationalpark und im Süden Teneriffas lebt, weniger prachtvoll, als die Farben ihrer Artgenossen, die im Nordwesten der Insel zu finden sind. Die südlichen Exemplare tragen den Namen Gallotia galloti galloti – die Eidechsen des Nordwestens dagegen werden als Gallotia galloti eisentrauti bezeichnet. Eine weitere Unterart der Gattung, die in Teneriffas Anaga-Gebirge beheimatet ist, ist unter dem Namen Gallotia galloti insulanagae bekannt, die vierte Unterart lebt auf der Kanareninsel La Palma und heißt Gallotia galloti palmae.

Besonders schön anzusehen sind die Eidechsenmännchen während der Paarungszeit, denn dann wollen sie mit ihrer leuchtend bunten Färbung die Damenwelt beeindrucken. Auf dunklem Untergrund erscheinen intensive gelbe, grüne und (oder) blaue Farbflecken, wobei die Blaufärbung meist am besten ausgeprägt ist. Die Weibchen der Gattung dagegen präsentieren sich dezent und zeigen sich in unterschiedlichen Brauntönen.

Bevorzugte Lebensräume der Kanareneidechse sind steinige Landschaften.

Zur Nahrung der Kanareneidechse gehören Insekten und vegane Kost. Dass die Tiere sich dabei gern auf den Feldern und Plantagen von Teneriffas Bauern bedienen, wird ihnen oft zum Verhängnis. Die Einheimischen, die auf den Ertrag des Ackerbaus angewiesen sind, sehen in den Eidechsen lediglich gefräßige Schädlinge und bekämpfen sie daher mit Fallen und Gift.

Übrigens: Die Eidechsen lieben es, sich mit süßen Bananenstückchen verwöhnen zu lassen. Zwar sollte man die Tiere nicht füttern, doch manchmal kann man eben einfach nicht widerstehen.

Gut zu wissen:

In der kälteren Jahreszeit, wenn die Temperaturen auf den Kanarischen Inseln sinken, begeben sich die Echsen in Winterruhe.

Tarentola delalamdii: der Kanarengecko

Der Kanarengecko zählt zur Familie der Blattfingergeckos (Phyllodactylidae) und ist ebenfalls ein Endemit. Er lebt ausschließlich auf den Kanarischen Inseln und ist auf Teneriffa, La Palma und auf den Felsinseln Roque de Garachico, Roque Dentro de Anaga und Roque Fuera de Anaga zu finden.

Der Kanarengecko ist die größte Geckoart der westlichen Kanaren - er erreicht eine Größe von bis zu 15,5 cm. Die Weibchen sind dabei kleiner als ihre männlichen Artgenossen.

Sie treffen den Kanarengecko in Höhenlagen bis zu 2.300 Meter. Sein bevorzugter Lebensraum sind jedoch die Regionen, die in einer Höhe von bis zu 300 Metern liegen. Der Gecko ist auch in Städten und Dörfern zu finden.

Tarentola mauritanica: der Mauergecko

Dieser kleine Gecko ist nachtaktiv. Er liebt es, Orte und Städte zu besiedeln und hält sich dabei bevorzugt an Mauern auf. Einige Mauergeckos zieht es jedoch hinaus in die Natur: diese Geckos fühlen sich in felsigen Regionen ganz besonders wohl und sind auch oft an (und auf) der Rinde von Olivenbäumen zu finden. Der Mauergecko erreicht eine Größe von bis zu 8,4 Zentimetern. Auch bei dieser Gattung ist das Weibchen (mit einer Länge von bis zu 7,5 Zentimetern) kleiner als die männlichen Tiere.

Hemidactylus turcicus: der Hausgecko (Europäischer Halbfinger)

Der Europäische Halbfinger, der auch als Türkischer Halbfingergecko bekannt ist, liebt es, in den Häusern der Menschen zu leben – was ihm sein Namen „Hausgecko“ einbrachte. Der Gecke, der eine Größe von bis zu 15 Zentimetern erreicht, lebt versteckt und zeigt sich seinen menschlichen Mitbewohnern nur äußerst selten. Er wird erst mit Einbruch der Dunkelheit aktiv und begibt sich dann auf die Jagd nach seiner Lieblingsspeise: Insekten. Der Europäische Halbfinger ist an seinen großen und lidlosen Augen zu erkennen. Hausgeckos leben in Kolonien.

Kommen wir nun zu den unterschiedlichen Schildkrötenarten, die Sie auf Teneriffa antreffen können.

Dermochelys coriacea: die Lederschildkröte

Wer der Lederschildkröte schon einmal begegnet ist, der wird dieses beindruckende Lebewesen sicher nicht vergessen haben. Immerhin ist die Lederschildkröte die größte lebende Schildkröte der Welt. Das Tier bringt es auf ein Gewicht von durchschnittlich 700 Kilo – die Länge des Panzers beträgt bis zu 2,5 Meter.

Bevorzugter Lebensraum der Lederschildkröte – die Sie mit etwas Glück vor Teneriffa antreffen können - sind die tropischen und subtropischen Meere.

Gut zu wissen:

Die Lederschildkröte ist ein Hochseebewohner, zählt jedoch (aus zoologischer Sicht) nicht zu den Meeresschildkröten.  

Caretta caretta: die Unechte Karettschildkröte

Die unechte Karettschildkröte ist eine echte Meeresschildkröte und die vielleicht bekannteste Vertreterin ihrer Gattung. Die hübsche Schildkröte bringt es auf ein Gewicht von bis zu 110 Kilogramm – ihr Rückenpanzer kann bis zu 120 Zentimeter lang werden. Das Leben der Unechten Karettschildkröte steht unter strengem Schutz. Gut so, denn ihre Art ist vom Aussterben bedroht.

Chelonia mydas: die Suppenschildkröte

Das Fleisch der Chelonia mydas ist eine begehrte Zutat für Suppen, was der armen Meeresschildkröte nicht nur Ihrer unschönen Zweitnamen einbrachte, sondern auch dafür sorgte, dass die grüne Meeresschildkröte vom Aussterben bedroht war. Seit dem Jahr 1988 steht der Meeresbewohner daher zum Glück unter internationalem Schutz und darf nicht mehr gefangen werden.

Der Panzer der grünen Meeresschildkröte erreicht eine Länge von bis zu 1,40 Meter – ihr Gewicht beträgt bis zu 185 Kilogramm.

Last – but not least – wollen wir nun noch einen Blick auf die Frösche werfen, die auf den Kanarischen Inseln leben.

Rana perezi: der Iberische Wasserfrosch

Der Iberische Wasserfrosch gehört zur Familie der echten Frösche und wird der Gruppe der Wasserfrösche zugeordnet. Der Rana perezi hält sich gerne in kühlen und feuchten Schluchten auf. Der männliche Wasserfrosch erreicht eine durchschnittliche Länge von bis zu acht Zentimetern, Weibchen können es auf eine Größe von über neun Zentimeter bringen. Iberische Wasserfrösche ernähren sich unter anderem von Spinnen, Regenwürmern und Süßwasserkrebsen.

Hyla meridionalis: der Mittelmeer-Laubfrosch

Der Mittelmeer-Laubfrosch zählt zur Familie der Hylidae. Er ist ein sehr kleiner Frosch, der meist nur eine Größe von rund 29 bis 37 Millimetern erreicht. Auf Teneriffa finden Sie den Hyla meridionalis am häufigsten im La Orotava-Tal.

Schauen Sie bei Ihrem nächsten Ausflug über die Insel einmal etwas genauer hin – wer weiß, wer Ihnen begegnen wird! Vergessen Sie nicht, Ihre Kamera einzupacken, vielleicht treffen Sie auf einen der Endemiten und es wäre doch schade, wenn Sie dieses einmalige Erlebnis nicht für die Zukunft festhalten könnten. Auf Teneriffa gibt es verschiedene Natur- und Landschaftsschutzgebiete. In den Landschaftsschutzgebieten der Insel finden Sie zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

Übrigens:

Die Einheimischen der Kanarischen Inseln freuen sich, wenn ein Gecko in ihrem Haus wohnt. Auf dem Artchipel sagt man, dass der kleine Mitwohner seinen Menschen Glück und Wohlstand bringt. In traurigen Häusern, so heißt es, lebt kein Gecko.

Das Team von Teneriffa-Ferienhaus

wünscht Ihnen eine erlebnisreiche Zeit auf der Insel!

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